Welche Vorteile bietet dieses Konstruktionsprinzip?

Die Verbundträgerkonstruktion ermöglicht eine Deckenfläche ohne Unterzüge, da die Träger in der Deckenebene liegen. Damit wird in der Gebäudeplanung Konstruktionshöhe gespart und es können große stützenfreie Räume geschaffen werden. Bei verglasten Fassaden sind so auch keine großen geschlossenen Lisenen oder Verkofferungen in der Fassadenansicht mehr erforderlich.

Geht das Bauen mit Deltabeam schneller?

Das Bauen mit vorgefertigten Bauteilen hat sich positiv auf die Bauszeit ausgewirkt. Zudem wurden auch bei der Deckenkonstruktion die Stützen als Betonfertigteile ausgeführt, was die Bauzeit weiter optimiert hat.

 

Welche Randbedingungen sind bei der Montage zu berücksichtigen?

Die Verwendung der Verbunddeckenkonstruktion setzt eine intensive und detaillierte Werk- und Montageplanung voraus. Zudem bedarf es einer frühzeitigen Abstimmung und Koordination bezüglich der Fertigteildeckenelemente und Fertigteilstützen. Die Anschlussdetails müssen genau auf die verschiedenen Bauteile abgestimmt sein. Nacharbeiten vor Ort sind kosten- und zeitintensiv. In der Ausführung vor Ort besteht ein erhöhter Vermessungsaufwand, damit die zulässigen Rohbautoleranzen für weitere Gewerke zielsicher eingehalten werden können. Dabei sind sowohl Toleranzen aus rechnerischer Verformung als auch Fertigung und Einbau der Bauteile zu berücksichtigen. Ein etwas höherer Aufwand entsteht durch das kraftschlüssige Verschließen der Fugen zwischen Träger und Stütze bzw. der Wände am Auflager. Bei sichtbar bleibenden Konstruktionen muss hier auch der Aufwand für betonkosmetische Nachbehandlung berücksichtigt werden.

 

Was ist beim weiteren Ausbau und bei der Fassadenmontage zu beachten?

Stahlbauteile unterliegen einer größeren Verformung als stark bewehrte Ortbetonbauteile. Die Verformungen werden rein rechnerisch ermittelt und können nicht mit einer absoluten Genauigkeit vorhergesagt werden. Zu den Verformungen müssen die zulässigen Toleranzen aus der Fertigung und der Montage noch dazugerechnet werden. In Verbindung mit Trägern und Spannbetonhohldielen sind Höhenabweichungen bis zu 45mm möglich und zulässig. Das muss bei der Planung des weiteren Ausbaus und der Fassade zwingend berücksichtigt werden. Wenn die gesamte Konstruktion später sichtbar bleibt, sind offene Fuge an den Trägeruntersichten bzw. zwischen den Deckenelementen nicht zu vermeiden und beim architektonischen Gesamtkonzept einzuplanen. Eine weitestgehend fugenlose Konstruktion wie bei Ortbetonbauteilen ist hier nicht umsetzbar.